Messenger-Marketing boomt – und WhatsApp bietet Unternehmen eine direkte, persönliche und effektive Möglichkeit zur Kundenkommunikation. WhatsApp sollte dabei als einzigartiger Marketing-Kanal betrachtet werden, der Unternehmen ermöglicht, ihre Kunden auf eine besondere Weise zu erreichen und mit ihnen zu kommunizieren. Doch bei aller Euphorie dürfen Unternehmen eines nicht vergessen: die DSGVO-konforme Gestaltung ihrer WhatsApp Newsletter.
Seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Jahr 2018 gelten strenge Vorgaben, wenn Unternehmen personenbezogene Daten verarbeiten möchten. Das betrifft auch WhatsApp Newsletter, da hier Telefonnummern gespeichert und verarbeitet werden. Doch was genau ist erlaubt? Und wo drohen rechtliche Fallstricke? In diesem Beitrag erfährst du, welche Regeln es zu beachten gilt, damit dein WhatsApp Newsletter rechtssicher und DSGVO-konform ist.

Einwilligung ist Pflicht – aber richtig!
Die DSGVO sieht in Art. 6 Abs. 1 lit. a vor, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten – also auch das Versenden von WhatsApp Newslettern – nur mit der Einwilligung der betroffenen Person zulässig ist. Diese Einwilligung muss freiwillig, informiert und nachweisbar erfolgen. Das bedeutet konkret:
• Der Nutzer muss aktiv zustimmen. Stillschweigen oder vorausgewählte Kästchen reichen nicht aus. • Es muss klar und verständlich erklärt werden, welche Daten verarbeitet werden, zu welchem Zweck und wer der Verantwortliche ist.
• Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Einwilligung dokumentieren und jederzeit nachweisen können.
• Eine Einwilligung darf nicht an andere Leistungen gekoppelt sein (Koppelungsverbot). Ein Kunde darf also nicht gezwungen werden, einen Newsletter zu abonnieren, um einen anderen Service nutzen zu können.
Die Einwilligung kann schriftlich, elektronisch oder sogar mündlich erfolgen. Am sichersten ist jedoch die elektronische Zustimmung, die sich technisch nachweisen lässt. Dazu kommen wir im nächsten Abschnitt.
Einführung in WhatsApp Newsletter
Ein WhatsApp-Newsletter ist eine Art von Nachricht, die über die WhatsApp-Plattform an eine größere Gruppe von Abonnenten gesendet wird. Unternehmen nutzen WhatsApp-Newsletter, um Kunden mit Marketing-Botschaften zu erreichen und sie über Neuigkeiten, Angebote und Produkte zu informieren. Der WhatsApp-Newsletter bietet eine attraktive Möglichkeit, Kunden zu erreichen, ohne dass es Kosten verursacht. Die Öffnungs- und Klickraten bei WhatsApp-Newslettern sind sehr hoch, da die meisten Nutzer sofort auf dem Smartphone nachsehen, wenn sie eine Nachricht erhalten.
Double-Opt-In: Besser auf Nummer sicher
Um rechtliche Risiken zu minimieren, empfiehlt sich das sogenannte Double-Opt-In-Verfahren. Dabei erhält der Nutzer nach der Anmeldung eine Bestätigungsnachricht (z. B. eine WhatsApp-Nachricht mit “START” oder einen Link, den er anklicken muss). Erst nach dieser Bestätigung wird er in den Verteiler aufgenommen. Eine Einwilligung muss freiwillig, informiert und nachweisbar erfolgen. Opt-ins sind im Kontext der DSGVO besonders wichtig, da sie sicherstellen, dass Nutzer aktiv zustimmen müssen, um Marketing-Mitteilungen zu erhalten.
Warum ist das wichtig?
• Es verhindert, dass Dritte fremde Telefonnummern für den Newsletter anmelden. • Es stellt sicher, dass wirklich eine bewusste und nachweisbare Zustimmung vorliegt. • Es schützt Unternehmen vor Abmahnungen und Datenschutzverstößen. Obwohl Double-Opt-In nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, wird es von Datenschutzexperten dringend empfohlen. Viele Gerichte sehen es als Best Practice, um die Nachweisbarkeit der Einwilligung zu gewährleisten.
Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, wie wichtig das Double-Opt-In-Verfahren für die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen im WhatsApp-Marketing ist?

Transparenz ist Pflicht: Was muss kommuniziert werden?
Die DSGVO verlangt, dass Nutzer vor der Einwilligung vollständig darüber informiert werden, was mit ihren Daten geschieht. Das bedeutet, dass Unternehmen eine klare und verständliche Datenschutzerklärung bereitstellen müssen. Dabei ist zu beachten, dass die verschiedenen Tools für den Versand von WhatsApp Newslettern unterschiedliche Funktionen bieten, wobei die WhatsApp Business App und die Broadcast-Funktion nicht die gleichen umfangreichen Funktionen wie die WhatsApp Business API haben, was ihre Effektivität stark einschränkt.
Diese muss mindestens enthalten:
• Wer ist der Verantwortliche? (Name und Kontaktdaten des Unternehmens)
• Welche Daten werden verarbeitet? (z. B. Telefonnummer, Chatverlauf,
Nutzungsstatistiken)
• Zu welchem Zweck? (z. B. Versand von Newslettern, Marketingauswertungen)
• Wie lange werden die Daten gespeichert?
• Wie kann die Einwilligung widerrufen werden?
• Werden Daten an Dritte weitergegeben? (z. B. WhatsApp, Meta)
Diese Informationen müssen gut sichtbar sein – idealerweise direkt bei der Anmeldung oder in
der ersten Nachricht nach der Anmeldung.
Technische Voraussetzungen
Um WhatsApp-Newsletter zu erstellen und zu versenden, müssen Unternehmen bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören die Nutzung der WhatsApp Business API, die Einrichtung eines WhatsApp-Business-Kontos und die Auswahl eines Business Solution Providers. Die WhatsApp Business API bietet eine Möglichkeit, WhatsApp-Newsletter im großen Stil zu verschicken und bietet eine ausgereifte technische Infrastruktur für WhatsApp-Marketing. Die technischen Voraussetzungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass die WhatsApp-Newsletter korrekt versendet werden und dass die Kunden die Nachrichten erhalten.
Erstellung von WhatsApp Newslettern
Die Erstellung von WhatsApp-Newslettern ist ein wichtiger Schritt im Prozess des WhatsApp-Marketings. Unternehmen müssen eine Nachrichtenvorlage erstellen, die den Inhalt und die Gestaltung der Nachricht enthält. Die Nachrichtenvorlage muss von WhatsApp genehmigt werden, bevor sie versendet werden kann. Die Erstellung von WhatsApp-Newslettern erfordert eine sorgfältige Planung und Ausführung, um sicherzustellen, dass die Nachrichten effektiv sind und die Kunden ansprechen.
Inhalte und Gestaltung
Die Inhalte und die Gestaltung von WhatsApp-Newslettern sind wichtig, um die Kunden anzusprechen und die Marketing-Ziele zu erreichen. Unternehmen müssen den Inhalt und die Gestaltung der Nachrichten sorgfältig planen und ausführen, um sicherzustellen, dass die Nachrichten effektiv sind. Die Inhalte sollten relevant, interessant und informativ sein, und die Gestaltung sollte ansprechend und benutzerfreundlich sein. Die Verwendung von Emojis, Bildern und Videos kann die Nachrichten visuell ansprechender machen und die Kunden besser ansprechen.
Wichtig: Kein Versand ohne Business API
Der Versand von WhatsApp Newslettern ist nur über die offizielle WhatsApp Business API zulässig. Die Nutzung der normalen WhatsApp-App oder der WhatsApp Business App für Massennachrichten ist nicht erlaubt. Eine Alternative dazu ist die Nutzung von WhatsApp Broadcast, welche es ermöglicht, Nachrichten an mehrere Empfänger gleichzeitig zu senden, ohne dass diese bemerken, dass es sich um eine Massenkommunikation handelt.
Warum?
• WhatsApp hat die Nutzung von Massenversand über private Accounts explizit verboten. Wer dagegen verstößt, riskiert die Sperrung seines WhatsApp-Kontos.
• Die WhatsApp Business API bietet Unternehmen eine sichere und DSGVO-konforme Möglichkeit, Newsletter zu versenden. Zusätzlich können Unternehmen ihre Kundenkommunikation durch effektive Nutzung von WhatsApp Business verbessern.
• Über die API können Unternehmen zudem automatisierte Abmeldemechanismen und saubere Dokumentationen der Einwilligungen sicherstellen.
Um die API nutzen zu können, müssen Unternehmen mit einem offiziellen WhatsApp Business Solution Provider (BSP) zusammenarbeiten. Diese Anbieter stellen sicher, dass alle Datenschutzanforderungen eingehalten werden. Ein Business Solution Provider ermöglicht es Unternehmen, insbesondere großen Marken, direkten Zugang zur WhatsApp API zu erhalten und unterstützt bei der Auswahl der passenden Funktionen und Preismodelle.
Analyse und Erfolgsmessung
Die Analyse und Erfolgsmessung von WhatsApp-Newslettern sind wichtig, um die Effektivität der Marketing-Kampagne zu messen und zu optimieren. Unternehmen können die Öffnungs- und Klickraten, die Konversionsraten und die Kundenbindung messen, um die Erfolgsmessung durchzuführen. Die Analyse und Erfolgsmessung von WhatsApp-Newslettern können auch dazu beitragen, die Inhalte und die Gestaltung der Nachrichten zu optimieren und die Marketing-Ziele besser zu erreichen. Durch die Analyse und Erfolgsmessung können Unternehmen ihre WhatsApp-Marketing-Kampagne kontinuierlich verbessern und optimieren.
Widerruf muss jederzeit möglich sein
Die DSGVO schreibt vor, dass Nutzer ihre Einwilligung jederzeit widerrufen können (Art. 7 Abs. 3 DSGVO). Das bedeutet: • Der Abmeldeprozess muss genauso einfach sein wie die Anmeldung. • Nutzer sollten sich mit einem einfachen “STOP”-Befehl oder einem Klick auf einen Abmeldelink wieder abmelden können. Eine Bestätigung durch eine Antwort der Kunden ist notwendig, um die Anmeldung für den Newsletter zu validieren. • Unternehmen dürfen nach dem Widerruf keine weiteren Nachrichten mehr schicken. • Alle gespeicherten personenbezogenen Daten müssen auf Wunsch gelöscht werden.
Ein fehlender oder komplizierter Abmeldeprozess kann nicht nur zu Kundenbeschwerden, sondern auch zu rechtlichen Konsequenzen führen.
Was ist nicht erlaubt?
Hier sind einige der häufigsten Fehler, die Unternehmen vermeiden sollten: • Versand ohne nachweisbare Einwilligung → kann zu Abmahnungen und hohen Bußgeldern führen. • Nutzung der normalen WhatsApp-App für Newsletter → kann zur Sperrung des Accounts führen. • Unklare oder versteckte Datenschutzinformationen → verstößt gegen die Transparenzpflicht der DSGVO. • Kein klarer Hinweis auf Widerrufsmöglichkeit → Nutzer müssen sich jederzeit einfach abmelden können. • Vernachlässigung von Transaktionsnachrichten → Diese sind ein wichtiger Bestandteil des WhatsApp Marketings und ermöglichen einen fließenden Übergang zwischen Kundenservice und Newsletter.
Unternehmen, die gegen diese Regeln verstoßen, riskieren hohe Strafen. Laut DSGVO können Verstöße mit Geldbußen von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes geahndet werden.
Fazit: Datenschutz schafft Vertrauen
Ein DSGVO-konformer WhatsApp Newsletter ist kein Hexenwerk – er schützt nicht nur die Daten der Nutzer, sondern auch das Unternehmen selbst vor Abmahnungen und Bußgeldern. Wer auf klare Einwilligungen, Transparenz und rechtssichere Technik setzt, hat langfristig mehr Erfolg im Messenger-Marketing.
Mit der richtigen Umsetzung können Unternehmen WhatsApp effektiv als Marketing-Tool nutzen, ohne dabei Datenschutzprobleme zu riskieren. Denn letztlich gilt: Datenschutz schafft Vertrauen – und Vertrauen schafft Kundenbindung. WhatsApp hat eine spezifische Funktion als Marketing-Tool, die sich von anderen Plattformen wie E-Mail unterscheidet und für eine effektive Marketingstrategie berücksichtigt werden muss.